Frankfurt – Am Samstag eskalierte die 25. Jubiläumsveranstaltung der LGBTQIA-Community im Freizeitpark Buena Ventura Adventures nahe Frankfurt. Rund 800 Mitglieder der religiös-fundamentalistischen Gruppe „12 Apostel“ bewegten sich in den Park, blockierten Wege und führten nach Angaben von Besucher:innen zu chaotischen Szenen.
„Wir standen mitten in der Menge fest. Ich hatte wirklich Angst, zerquetscht zu werden“, berichtet eine Besucherin. Ein anderer ergänzt: „Die Stimmung war so aufgeheizt, dass ich mich in absoluter Gefahr gefühlt habe. Wir wollten nur noch raus.“ Viele Gäste kritisierten zudem das Parkpersonal: „Wir haben um Rückerstattung gebeten, aber man winkte uns nur ab. Das war der Moment, als die Wut überhandnahm.“
Die „12 Apostel“ erklärten auf Nachfrage, dass ihre Demonstration als friedliche Aktion geplant gewesen sei: „Unsere Demonstration war als friedliche Aktion geplant und hat von unserer Seite zu keiner Eskalation oder Gewalt geführt. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien, denen ein schöner Tag verdorben wurde. Es scheint, als habe das Versagen des Sicherheitsdienstes des Parks zu Gedränge und Rangeleien beigetragen.“ Sie betonen, dass ihre Ziele darin bestanden, auf traditionelle christliche Werte aufmerksam zu machen und dass ihre Aktion durch Gebete und ruhige Präsenz geprägt war.
Anne Moser, Geschäftsleiterin des Verbandes für die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare (VRGP), äußerte sich bestürzt: „Dieser Vorfall ist für unsere Community erschütternd. Die Queer-Days sollen ein Safe-Space sein, ein Ort, an welchem wir uns sicher und gewollt fühlen. An so einem Ort angegriffen zu werden ist traumatisierend. Die Besucher:innen fühlen sich allein gelassen vom Park.“ Sie kritisierte zudem, dass der Park zeitgleich weiterhin Werbung für Merchandising auf Social Media poste, während die Situation eskalierte.
Das Management von Buena Ventura Adventures reagierte mit einer eigenen Stellungnahme: „Heute kam es zu einem Vorfall in unserem Park. Wir beobachten die Lage sehr genau und leiten die nötigen Maßnahmen ein. Die Sicherheit unserer Besucherinnen und Besucher hat für uns höchste Priorität. Wir stehen in engem Austausch mit den Blaulichtorganisationen. Wir halten euch auf dem Laufenden.“
Der Vorfall zeigt die Spannungen zwischen Demonstrationsrecht und Schutz von Besucher:innen deutlich. Gäste berichten von Angst und Bedrängung, während die „12 Apostel“ auf ihre friedliche Intention verweisen. Die Parkleitung steht unter Druck, die Sicherheitslücken aufzuarbeiten und Vertrauen bei allen Besucher:innen wiederherzustellen.
„Wir hatten Angst um unser Leben“, fasst eine Besucherin die dramatische Situation zusammen.
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